16:34 Uhr • 04.07.2022

Rund Bornholm gestartet

Die Flotte der Rund-Bornholm-Yachten ist unterwegs. Bei perfekten Bedingungen – vier Windstärken und ein Mix aus viel Sonne und einigen Wolken – konnten die Crews die Reise zur rund 120 Seemeilen entfernten Insel Bornholm antreten.

Start von Rund Bornholm
Traumbedingungen beim Start von Rund Bornholm. Foto: Pepe Hartmann

Ohne Probleme gingen die 21 seegehenden Yachten in vier Startgruppen ab 12.05 Uhr über die Startlinie vor der Warnemünder Westmole. Beobachtet wurden sie dabei von zahlreichen Besuchern der Warnemünder Woche, die sich die Starts nicht entgehen lassen wollten. Laut Wettervorhersage erwartet die Crews auch in den nächsten Tagen Wind aus West von vier bis fünf Windstärken. Insgesamt beträgt die zu segelnde Strecke etwa 280 Seemeilen. Zusammen mit der bereits am Samstag gesegelten Mittelstreckenregatta Mecklenburgische Bäderregatta geht das Endergebnis aus Rund Bornholm in die Wertung für den WIRO XXL-Cup ein, der bei der Siegerehrung am Donnerstag (7.7.) vergeben wird.

Das Tracking der Langstreckenregatta kann unter www.warnemuender-woche.com/tracking-rund-bornholm eingesehen werden.

Eröffnungswochenende der 84. Warnemünder Woche

Fröhliche Gesichter allerorts

„Endlich wieder“ war beim Niege Ümgang auf einem Schild am Straßenrand zu lesen. Und genau diese Aussage spiegelten auch die strahlenden Gesichter der Teilnehmenden des Festumzuges sowie der Zuschauenden am Straßenrand wider. Auch bei der Eröffnungsfeier der 84. Warnemünder Woche auf der Bühne im Kurhausgarten herrschte fröhliche Sommerfeststimmung. Auf und vor der Bühne waren alle Anwesenden froh, wieder das volle Warnemünder-Woche-Programm genießen zu können.

„Das erste Wochenende der 84. Warnemünder Woche war ein echter Erfolg. Erstmals seit 2019 konnten wir wieder den Niege Ümgang starten. Die Stimmung beim Festumzug und auch am Straßenrand war fröhlich und ausgelassen. Alle waren froh, dass wieder das volle Eröffnungsprogramm stattfinden konnte. Wir sind sehr zufrieden mit dem Auftaktwochenende“, resümiert Ulrike Döring, Leiterin Büro Warnemünder Woche.

Auf den bunten und fröhlichen Festumzug Niege Ümgang folgte am Samstag das knapp einstündige Unterhaltungsprogramm der Eröffnungsfeier auf der Bühne im gut besuchten Kurhausgarten, moderiert von NDR 1 Radio MV. Den Abschluss bildete der traditionelle Fassbieranstich, den auch in diesem Jahr wieder die Präsidentin der Bürgerschaft, Regine Lück, übernahm. Das Bier sprudelte zunächst recht ungestüm aus dem Fass, als könne es – ebenso wie die Anwesenden auf und vor der Bühne – kaum erwarten, dass die 84. Warnemünder Woche beginnt. Den Abschluss des Auftakttages bildete das festliche Eröffnungskonzert in der Evangelisch-lutherischen Kirche Warnemündes mit Blechbläserklängen und Orgel, vorgetragen von Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

Bei schönstem Sommerwetter spielten am Wochenende zudem 30 Teams bei den 26. Beach-Handball-Tagen in der SportBeachArena am Warnemünder Strand um den Sieg im Sand. Als Gewinner ging bei den Frauen das Team „Es war ne geile Zeit“ hervor. Bei den Männern entschied die Mannschaft „USV Halle Panther“ das Finale für sich.

Für musikalischen Unterhaltung sorgte am Sonntag NDR 1 Radio MV mit einem Frühschoppen mit den „Weekenders de Luxe“ sowie dem Konzert „Maik & Friends – Elvis meets Smokie“.

H-Boot Weltmeisterschaft beginnt am Dienstag

Wer kann Høj Jensen schlagen?

Die Spannung steigt: Die H-Boot-Weltmeisterschaft ist einer der seglerischen Höhepunkte der 84. Warnemünder Woche. Vom 5. bis 9. Juli 2022 wird ein Feld von rund 50 Schiffen erwartet, darunter die besten Segler der Klasse.

Nachdem im Jahr 2020 die H-Boot-Weltmeisterschaft in Warnemünde, wie die meisten Segelveranstaltungen, der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, ist es in diesem Jahr soweit: Die H-Boote kommen zur Ermittlung der weltbesten Segler ins Ostseebad Warnemünde. 48 Teams aus Dänemark, Finnland, Niederlande und Deutschland haben gemeldet. Den Großteil machen erwartungsgemäß die deutschen und die dänischen H-Boot-Flotten aus. Die Meldezahlen aus Schweden und Finnland liegen etwas hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Der Präsident der deutschen H-Boot-Klassenvereinigung, Christoph Zander, sieht den Hauptgrund für das Fernbleiben vieler skandinavischer Crews im Ukrainekrieg und den gestiegenen Transportkosten: „Wir hatten ursprünglich mit über 70 Meldungen gerechnet. Dass es jetzt etwas weniger sind, liegt an der Angst der Schweden und Finnen davor, dass ihre Länder in den Krieg hineingezogen werden. Das wissen wir aus Gesprächen mit den Aktiven.

Das H-Boot wurde 1967 vom finnischen Yachtkonstrukteur Hans Groop entworfen und ist mit über 5.000 Exemplaren eines der meistgebauten Kielboote der Welt. Die größten H-Boot-Flotten in Deutschland finden sich nach Zahlen heute im südlichen Raum, allen voran auf dem Starnberger See. Hier ist auch Kay Niederfahrenhorst vom Münchner Yacht-Club zu Hause, dem KV-Boss Zander besonders bei leichten bis mittleren Winden gute Chancen einräumt, vorne mitzusegeln. Ein weiterer Kandidat aus Bayern, den Zander, der selbst auch mitsegeln wird, weit vorne sieht, ist Dirk Stadler. Das H-Boot-Urgestein vom Simssee bei Rosenheim war bereits Vizeweltmeister und in den Jahren 1996 und 2013 Deutscher Meister im H-Boot.
Neben den Seen in Süd- und Westdeutschland ist das H-Boot vor allem auch auf den Revieren rund um Berlin stark vertreten. So hat unter anderem der vierfache und auch amtierende Deutsche Meister, Thomas Kausen, gemeldet. Als Segler, mit der aus deutscher Sicht vielleicht größten Erfolgsaussicht auf einen Podiumsplatz, wird allerdings Holger Köhne gehandelt. Der Warnemünder-Woche-Sieger 2021 vom Potsdamer Yacht Club wurde bei der H-Boot-WM 2021 im dänischen Struer bester Deutscher mit Platz vier und verpasste damit eine Medaille nur knapp. Besser waren dort nur Anders Bertelsen aus Dänemark (Bronzemedaille), Jan Forsbom aus Finnland (Silbermedaille) und der Weltmeister Claus Høj Jensen, die ebenfalls für die WM vor Warnemünde gemeldet haben.
Claus Høj Jensen zu schlagen, wird allerdings alles andere als leicht: Der Segelmacher, der für den dänischen Verein Herslev Strand Sejlklub antritt, hat bislang acht Weltmeistertitel errungen und neun dänische Meisterschaften für sich entschieden. Diese hohe Favoritendichte lässt Peter Ramcke, Sportdirektor der Warnemünder Woche, ins Schwärmen kommen: „Ich glaube wir werden bei den H-Booten extrem spannende Rennen auf dem Wasser sehen.“

Das Revier vor Warnemünde ist bei den H-Boot-Seglern äußerst beliebt, weswegen die Klasse schon lange zum festen Programm der Warnemünder Woche gehört. Die berühmte Ostseewelle, die statistisch guten Windbedingungen und die kurzen Wege zur Regattabahn sind aber nur einer der Gründe der Klasse, die WM in Warnemünde auszurichten. Auch die gesamte Infrastruktur auf der Hohen Düne, mit dem eigenen Eventzentrum, machen den Standort zum perfekten Austragungsort für die WM. Der Chairman der Warnemünder Woche, Ralf Bergel, weiß, dass den Seglern immer auch besonders an der sozialen Interaktion mit den anderen Seglern gelegen ist. „Wir haben an drei Abenden Programm für die H-Boot-Segler geplant, vom festlichen Opening über einen bunten Abend zur Mitte der WM, bis zur Final-Gala am Schluss.“
Heute steht für die H-Boot-Segler die Vermessung und anschließend ein Practice Race um 15 Uhr auf dem Programm. Der erste Start der Weltmeisterschaft ist für morgen (5. Juli), 13 Uhr geplant.

Warnemünder Jolle

Bootsregatten bereits in den 1850er Jahren

Das Modell einer Warnemünder Jolle ist im Warnemünder Heimatmuseum zu sehen, das sich in einem alten Fischerhaus aus dem Jahre 1767 nur wenige Meter entfernt von der Drehbrücke über den Alten Strom, linkerhand in der Alexandrinenstraße 31 befindet. Derartige Jollen wurden in der Vergangenheit nicht nur zum Broterwerb der Fischer, sondern auch zu Ausflügen mit Touristen und natürlich zu Regatten genutzt. Im Rostocker Anzeiger, vermutlich vom August 1906, ist Folgendes nachzulesen: „Die Warnemünder Bootsfahrerregatta fand nun gestern statt. Wie gewohnt, erregte sie lebhaftes Interesse. Beteiligt waren 31 Boote. Als Schiedsrichter fungierten die Herren Lotsenkommandeur Borgwardt, Kapitän R. Ohlerich und Kapitän H. Plath. Um 3 Uhr 35 Min. ging die erste Hälfte der Jollen in See und fünf Minuten später folgten die übrigen Boote. Als erster kehrte der Bootsfahrer H. Hauth mit seiner Jolle zurück, er hatte die etwa 7 Seemeilen betragende Strecke in 1 Stunde 34 Min. und 25 Sek. abgesegelt. […] Die Preisverteilung wurde um 7 Uhr im „Schweizerhaus“ durch Herrn Badekommissar von Moser vorgenommen. Die Preise bestanden außer in Geldpreisen von 30 Mark an abwärts aus wertvollen Zier- und Gebrauchsgegenständen.“

Eine der Sonderausstellungen, die im Heimatmuseum jährlich wechselnd durchgeführt werden, hat sich dem Sport in Warnemünde und damit auch dem Segelsport gewidmet. In der Broschüre, die zu dieser Exposition herausgegeben wurde, ist zu lesen: Man sollte meinen, dass es im Fischer- und Seefahrerort Warnemünde schon früh eine vereinsmäßige Organisation des Segelsports gab. Doch auch auf diesem Feld ließ man sich Zeit. Gesegelt wurde dennoch. Nicht nur zum Broterwerb, sondern auch zur Unterhaltung der Badegäste mit „Lustfahrten“.

Bereits in den 1850er Jahren wird von Wettfahrten Warnemünder Boote berichtet.
In Ermangelung eines ortsansässigen Segelvereins wurden größere Wettfahrten und Regatten vom 1884 in Rostock gegründeten „Mecklenburgischen Yacht-Club“ veranstaltet. 1885 veranstaltete dieser seine erste Regatta vor Warnemünde, die Lotsenkommandeur Stephan Jantzen (1827-1913) prompt gewann. 1898 fand die erste offene deutsche Segelregatta vor Warnemünde statt. 1903 und 1904 begleitete der deutsche Kaiser mit seiner Segelyacht „Meteor“ die Wettfahrt von Travemünde nach Warnemünde. Großer Beliebtheit erfreuten sich aber auch die Warnemünder Jollenregatten. Am 24.1.1925 fanden sich dann 25 Männer zusammen und gründeten den Warnemünder Segel-Club. Ab 1926 war der Club Mitveranstalter eines Großereignisses – der Warnemünder Woche.
Wer sich einmal im Heimatmuseum umschauen möchte, ist dort zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr willkommen.

Zur 84.Warnemünder Woche lädt das Heimatmuseum alle Teilnehmer und Helfer dieses Ereignisses zu einem kostenlosen Besuch ins alte Fischerhaus ein. Nur ausweisen sollte man sich können u.a. mit Teilnehmerkarten.

Sabine Schubert, Pressesprecherin des Heimatmuseums und Redakteurin der Online-Zeitung aalglatt-warnemuende.de

 

Alle Segel-Ergebnisse finden Sie unter:
www.manage2sail.com/warnemuender-woche/event/WarnemuenderWoche2022

Das Segelprogramm:
www.warnemuender-woche.com/segeln/klassenplanung-schedule

Das Landprogramm:
www.warnemuender-woche.com/programm-sommerfest

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