16:53 Uhr • 08.08.2021

30. Hanse Sail: Anders und ein voller Erfolg

Optimistisch anders: Unter diesem Motto fand von 05. Bis zum 08. August die mittlerweile 30. Ausgabe der Hanse Sail statt. Mehrere hunderttausend Besucher feierten an allen vier Veranstaltungstagen gemeinsam ein unvergessliches Fest. Highlight waren die neuen Erlebnisbereiche vom Stadthafen bis nach Warnemünde.

Traditionssegler auf der 30. Hanse Sail Rostock

Die langersehnte Jubiläumsausgabe der Hanse Sail hat am 8. August ihren Abschluss gefunden. Vier Tage voller maritimer Höhepunkte und spannender Wettkämpfe liegen zurück. „Das war eine fantastische 30. Hanse Sail, die alles zu bieten hatte: Schiffe, Attraktionen und ganz viele Erlebnisse. Ich bin froh und stolz, dass wir diese Hanse Sail so durchführen konnten. Die positiven Reaktionen der Gäste bestätigen diesen Eindruck“, bilanziert Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Wir sind mehr als zufrieden mit der Jubiläumssail. Unter diesen ganz besonderen Bedingungen haben wir eine kleinere, aber sehr feine und vor allem sichere Hanse Sail erlebt“, betont zudem Tourismusdirektor Matthias Fromm.

Anziehungspunkt für Groß und Klein

Obwohl in diesem Jahr pandemiebedingt vieles anders gewesen ist, konnte den Gästen erneut ein vielfältiges Programm geboten werden. Vom klassischen Rummel über actionreiche Vorführungen seitens der Rostocker Feuerwehren und der Deutschen Marine bis hin zu spannenden Wettrennen auf dem Wasser war alles mit dabei.

Zusätzliche Erlebnisräume vom Stadthafen bis nach Warnemünde sorgten sowohl für mehr Platz und Sicherheit auf dem Gelände als auch für Begeisterung bei Groß und Klein. Insgesamt wurden allein im abgezäunten Hauptveranstaltungsbereich im Stadthafen zwischen Donnerstag und Sonntag mehr als 150.000 Besucher gezählt, die gemeinsam ein unvergessliches Fest bei atemberaubender Kulisse feierten.

Neue Traditionen schaffen

Erstmals in der 30-jährigen Geschichte der Hanse Sail wurde im IGA Park das Stadt- und Familienfest Folkemøde gefeiert – ein Format, welches seinen Ursprung in Dänemark hat. „Ich freue mich sehr, dass die Rostockerinnen und Rostocker das Fest so gut angenommen haben. Das zeigt uns, dass städtische Themen auch auf unkomplizierte und unterhaltsame Weise vermittelt werden können“, sagt Madsen. Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, die Menschen und Entscheidungsträger der Hansestadt näher zusammenzubringen und einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Und der Plan ist aufgegangen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben die Chance genutzt und sich an den Gesprächen beteiligt. Geplant ist, das Konzept in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln und zusätzliche Aspekte einzubinden.

Hanse Sail vom Wasser aus erleben

Wahre Besuchermagneten waren die 107 Museums- und Segelschiffe aus fünf Nationen, die Kurs auf die Hansestadt genommen und entlang der Kaikante festgemacht haben. Sie eroberten nicht nur die Herzen der Menschen im Sturm, sondern sorgten für eine wahre Flut an Anfragen bei der Tall-Ship Buchungszentrale des Hanse Sail Vereins.

Von den etwa 11.500 Mitsegelmöglichkeiten, die an allen vier Tagen zur Verfügung standen, konnten bei 381 Ausfahrten mehr als 11.000 Tickets auf 89 Schiffen vermittelt werden. Die Törns waren insgesamt sehr gut ausgelastet – zum großen Teil sogar restlos ausgebucht. Besonders die Abendfahrten waren beliebt. „Es gab einen sagenhaften Run auf die Schiffe“, erklärt Frank Elsner, Vorsitzender des Hanse Sail Vereins begeistert. „Die Skipper und die Crews sind begeistert – auch davon, dass die Schiffe selbst noch stärker in den Mittelpunkt rückten.“ Er glaubt, dass man auf den Schiffen nun wieder etwas optimistischer in die Zukunft schaut. „Nach dem monatelangen Stillstand brauchen sie jetzt einen langen Atem, da ist die Hanse Sail ein willkommener Baustein.“ Das sei gut für die Traditionsschiffe selbst, aber auch für den Hanse Sail Verein und nicht zuletzt für die Besucher. „Die große Nachfrage nach Mitsegeltickets freut uns und bestätigt unsere Absicht, das Maritime noch stärker als bisher in den Fokus zu rücken. Für die Traditionssegler waren die Einnahmen nach den starken Einbußen im letzten Jahr immens wichtig“, ergänzt Fromm.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Auch die Schaustellerinnen und Schausteller sind insgesamt zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe der Hanse Sail. „Wir sind einfach nur positiv überrascht“, sagt Lothar Welte vom Schaustellerverband. „Viele unserer Kollegen waren mit einem gedämpften Gefühl zur Hanse Sail gekommen, wie die Veranstaltung mit dem begrenzten Zutritt ablaufen würde. Aber wir haben sehr viele Familien hier gehabt, das Publikum ist freundlich, nett und vorausschauend.“ Natürlich sei die Sail 2021 nicht mit vorhergehenden Jahren zu vergleichen. „Aber unter den gegebenen Bedingungen ist es eine tolle Sache. Derzeit gibt es ja nicht viele derartige Veranstaltungen, aber wir hier dürfen wieder unserer Arbeit nachgehen – das ist ein Super-Bonus für uns.“ Das Großevent ist schließlich nicht nur das touristische Aushängeschild für Rostock und ganz MecklenburgVorpommern, sie ist zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.

Ein Jahr voller Jubileen

Nicht nur die Hanse Sail selbst feierte in diesem Jahr ihr großes Jubiläum. Auch bei einigen der teilnehmenden Schiffe gab es Grund zu Freude. Dazu gehört zum Beispiel der in Rostock beheimatete Dreimast-Toppsegelschoner „Santa Barbara Anna“, welcher zu früheren Zeiten beim Fischfang zum Einsatz kam. Genauso wie „Jacharta“ begeht das Traditionsschiff in diesem Jahr seinen mittlerweile 70. Geburtstag. Ein Vierteljahrhundert wird die „Tre Hjärtan (Drei Herzen) alt. Der Schoner fährt unter schwedischer Flagge. 90 wird hingegen die „Ebba Aan“. Noch älter ist die Bark „Artemis“, die 1926 in Norwegen gebaut wurde. Ein Jubiläum der besonderen Art durfte die „Stettin“ zelebrieren. Seit 1991 kommt das 51,75 Meter lange und 1933 gebaute Dampfschiff zur Hanse Sail nach Rostock – ist damit 30 Mal dabei gewesen.

Jürgen Ziemann wiederum gehört zu den wenigen auswärtigen Besuchern, die jede einzelne Ausgabe des Traditionsseglertreffens miterleben konnten. Die besondere Atmosphäre, die Kulisse und die großen Schiffe sind es, die den Hallenser immer wieder herlocken. „Der Weg ist vielleicht nicht der kürzeste, aber es lohnt sich jedes Mal.“ Für seine Treue wurde der 61-Jährige am Sonnabend vom Hanse Sail Verein geehrt. „Wir hoffen, dass Sie auch die nächsten drei Jahrzehnte mit uns feiern werden“, so Frank Elsner.

Impfzelte und Testzentren gut besucht

An allen Sail-Tagen behielten erstmals 14 Hygienehelferinnen und Hygienehelfer die Besucher im Auge und achteten darauf, dass die vorgeschriebenen Mindestabstände eingehalten wurden. In zwei Schichten waren sie im gesamten Stadthafen unterwegs. Wenn es voll wurde an den Eingängen, unterstützten sie den Sicherheitsdienst bei den 3G-Kontrollen oder baten die Gäste, beim Warten weiter auseinander zu stehen. Auf dem Gelände selbst verteilten sie Masken – ein Service, der gern angenommen wurde. Außerdem standen sie den Besuchern stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Vor allem Fragen zu den notwendigen Corona-Tests und zu den jeweiligen Standorten der entsprechenden Testzentren waren zu beantworten. Die Reaktionen auf die Hygienehelferinnen und Hygienehelfer waren durchweg positiv.

Einen großen Ansturm gab es zwischenzeitlich auf die drei Testzentren. Mehr als 9.600 Menschen habend das Angebot in Anspruch genommen. Gut besucht waren ebenfalls die beiden von der Deutschen Bundeswehr betriebenen Impfzelte. Sowohl im Ostseebad Warnemünde als auch im Stadthafen haben sich mehr als 400 Menschen einen Piks geben lassen. Zur Verfügung standen die Impfstoffe von Biontech und Johnson & Johnson: beide erfreuten sich großer Beliebtheit.

Polizei zieht positive Bilanz

Ein durchweg positives Fazit zieht die Rostocker Polizei: „Den eingesetzten Polizeikräften zeigte sich auf der diesjährigen Hanse Sail ein unbeschwertes und fröhliches Stimmungsbild. Die Besucherinnen und Besucher bewegten sich ohne dichtes Gedränge über das Veranstaltungsgelände. Auch wenn jedes Opfer einer Straftat zu viel ist, verzeichneten wir über die gesamten vier Tage ein geringes Kriminalitätsaufkommen im Zusammenhang mit dem maritimen Fest. Die Kolleginnen und Kollegen setzten sich für die Leichtigkeit des Verkehrsflusses auf der Land- und Seeseite ein. Dabei stand bei der Hanse Sail insbesondere das störungsfreie Ein- und Auslaufen der Traditions- und Fahrtensegler im Vordergrund. Auch für uns als Polizei ist die Hanse Sail immer wieder ein schöner Einsatz mit beeindruckenden Bildern und bereitet uns viel Freude. Rundum ein gelungenes Fest, das auf einer guten Zusammenarbeit zwischen allen Verantwortungsträgern fußt.“

Die Hanse Sail 2021 in Zahlen:

  • 50 Meter reichte der höchste Schiffsmast in die Höhe
  • 2.500 Runden drehte das Riesenrad
  • 108 Hektoliter Bier wurden geliefert
  • 3,6 Kilometer Bauzaun wurden aufgestellt
  • 12 Kilometer Stromkabel wurden verlegt
  • 15 Kilometer Kabel für den Streckenfunk verlegt
  • 115 Lautsprecher wurden aufgestellt
  • 30.000 Quadratmeter Segelfläche haben alle Schiffe zusammen

Foto: Die Traditionssegler standen im Mittelpunkt der 30. Hanse Sail 2021
© Danny Gohlke

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