Mit der Gemeinschaftsinitiative #MeinHafenDeinHafen verfolgen wir die Vision, den Rostocker Stadthafen zu einem identifikationsstiftenden und attraktiven öffentlichen Raum zu entwickeln. Wir möchten einen Ort der Begegnung und des Austausches für möglichst alle Rostocker*innen schaffen und ein gemeinsames Miteinander kultivieren. Unser Ziel ist es, die Achtsamkeit und Wertschätzung – vor allem auch jüngerer Menschen – für diesen besonderen Ort zu steigern, der für uns alle mehr als nur ein Platz zum Leben und Arbeiten ist.
Gemeinsam können wir Probleme und Herausforderungen nachhaltiger und effektiver angehen. Neben privatwirtschaftlichen Unternehmen sind auch wichtige Kulturinstitutionen und Partner aus der Rostocker Stadtverwaltung sowie viele weitere Hafenakteur*innen mit an Bord. Wir können stärker in die Verantwortung gehen, direkter in die Gestaltungsprozesse am Stadthafen mit eingebunden werden und sehr viel gezielter die Aufmerksamkeit auf bestehende Herausforderungen lenken.
Gemeinsam Wandel gestalten
Wir möchten Rostocks Geschichte am Hafen gemeinsam neu schreiben. Eine Geschichte, die gut zu einer lebenswerten, integrativen Stadt passt ohne dabei an Attraktivität für Besucher*innen einzubüßen. Eine Geschichte, die nicht nur Verwaltung und Privatwirtschaft mit einbezieht, sondern in gleicherweise die Bürger*innen mit ins Boot holt.
Probleme erkennen und angehen
Mit #MeinHafenDeinHafen sensibilisieren wir für all jene Herausforderungen, die mit einer intensiven Nutzung einhergehen: Lärm, Wildurinieren und Müll. Gemeinsam, rücksichtsvoll und nachhaltig finden wir geeignete Lösungen.
Mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen als inhaltlicher Kompass, trifft bei #MeinHafenDeinHafen Engagement auf Lösungsfindung. Neben der Gestaltung des Stadthafens gehören auch Aktionen und Veranstaltungen zum ganzheitlichen Ansatz der Initiative. Wir setzen auf Prävention und Umweltbildung und schaffen so die Grundlage für einen gemeinsamen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit.
Ergebnisse Trialog
Meilenstein #MeinHafenDeinHafen stellt zwölf Thesen vor. Die bisherige gemeinsame Arbeit wurde resümiert und Ziele für das laufende Jahr abgestimmt.
Die gemeinnützige Werkstatt des DRK hat 15 Hochbeete angefertigt die punktuell am Stadthafen grüne Akzente setzen. Befüllt mit fruchtbarem Baggergut erfolgt die Bewirtschaftung durch die Hafengemeinschaft über sogenannte Pflanzenpatenschaften.
2 – Neue Abfallbehälter für den Stadthafen
Neben neuen Mülltonnen und Pfandorgeln (ein Projekt der 11. Klassen der Werkstattschule Rostock) haben wir entlang der Kaimauer zusätzlich Taschenaschenbecher-Stationen eingerichtet und Pfandflaschen-Kästen gegen Scherben aufgestellt – für weniger Müll in der Warnow und am Stadthafen.
3 – Hafenschweine: Farbtupfer für den „steinernen Stadthafen“
In Kooperation mit der FRIEDA 23 konnten wir im Rahmen eines Workshops für Schüler*innen unter der künstlerischen Leitung von Sebastian Volgmann, den grauen und tristen Beton-Absperrelemente am Stadthafen (den sogenannten „Hafenschweine“) neues und buntes Leben einhauchen.
4 – Bunte Hafengalerie
Wir laden zum Hafenspaziergang in die bunte Hafengalerie. Dabei haben elf Künstler*innen aus Rostock die tristen ETL-Verteiler entlang der Hafenkante kreativ gestaltet. Ähnlich einer Kunstausstellung wurden die Themen von uns kuratiert ohne dabei die künstlerische Freiheit einzuschränken. So sollen Kunst und Farbe im öffentlichen Raum die Hafenflaneure auf eine kunstvolle Reise zu den Themen: Wasser, Hafen und Umweltschutz einladen. Eine offene Galerie für alle Rostocker*innen und Besucher, gefördert durch die Bundeskulturstiftung und das Rostocker Amt für Denkmalpflege, Kultur und Museen.
5 – „Coastal CleanUpDay“ und „Müllkübbe“
Die erste gemeinsame Aktion und Initialzündung der #MeinHafenDeinHafen Initiative war die Pop-up Müllkippe anlässlich des Coastal CleanUp Day bzw. Küstenputztags 2020. Mit Hilfe einer Installation aus Gitterboxen wurde über mehrere Wochen der täglich im Stadthafen zurückgelassenen Müll gesammelt, auf der Kubb-Fläche am Museumshafen öffentlichkeitswirksam zur Schau gestellt und so sehr viel besser sichtbar gemacht. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, über den Aktionszeitraum selbst aktiv zu werden und gesammelten Müll in den Gitterboxen abzulegen. Neben dem Informieren der Öffentlichkeit stärkte die „Pop-up-Müllkippe“ im Hintergrund auch die Zusammenarbeit von Verwaltung und örtlichen Partnern, eines der Hauptanliegen der #MeinHafenDeinHafen Initiative.
6 – Humorvolle Hafenregeln im „Naturputzgebiet“
Um den unterschiedlichen Nutzergruppen des Stadthafens einige Spielregeln an die Hand zu geben ohne dabei den pädagogischen Zeigefinger heben zu wollen, haben wir humorvolle und dennoch treffende und auf die Probleme des Hafens hinweisende Hafenregeln formuliert. Diese werden nicht nur via Social Media (@meinhafendeinhafen) verbreitet, sondern sind auch auf dem Hafenareal selbst zu lesen.
„Lass stecken bis zum Becken“
„Flasche leer, Mülleimer“
„Don’t drop your shit into mein Hafen“
7 – #MeinHafenDeinHafen auf der Hanse Sail
Ihr plant einen Besuch auf der jährlich stattfindenden Hanse Sail? Dann kommt gerne zu unserem Auftritt auf dem Achterdeck! Dort erörtern wir Zukunftsthemen wie Mobilität, grüne Stadtentwicklung oder Bürgerpartizipation. Mit fest gesetzten Themen und viel Aktionsfläche sensibilisieren wir die Besucher*innen für ein neues und nachhaltiges Hafenkonzept. Dabei beschreibt nachhaltig auch die Verwertung von aufbereitetem Bodenmaterial aus Baggergut, bspw. in Hochbeeten – wie auf dem Achterdeck – oder zur Neuanlage von Grünflächen. So können wir unseren wertvollen Naturhaushalt schonen.
Weitere Informationen zu Qualität, dem Prozess dahinter und der Zertifizierung gibt es hier. >>
8 – Silent Sound Partys
Mit dem Format Silent Disko haben wir ein kulturelles Angebot geschaffen, welches den Rostocker*innen ermöglicht, Tanz und Musik mit der einmaligen Atmosphäre des Rostocker Stadthafens zu verbinden – ohne dabei die Bedürfnisse der Anwohner*innen aus den Augen zu verlieren. Der große Vorteil dieses Formats ist sein stummes Beschallungskonzept, welches Kultur wieder erlebbar macht und Lärmbelästigung vermeidet.
Wer steckt dahinter?
Aus Dringlichkeit zum gemeinsamen Handeln hat sich im Sommer 2020 die #MeinHafenDeinHafen Initiative gebildet. Federführend waren das Hafen- und Seemannsamt Rostock mit Gunnar Abend und Christian Behn sowie Samuel Drews und Sascha Hofman vom RostockDock, der Überseecontainer-Bar im Rostocker Stadthafen.
Initiatoren
Gunar Abend, Christian Behn, Samuel Drews, Sascha Hofman
Projektteam
Gunar Abend, Christian Behn, Samuel Drews, Jens Hartmann, Robert Hochstädter, Sascha Hofmann, Helene Nozon, Hella Rihl
Adresse und Kontakt
Hafen- und Seemannsamt | Abt. Hafenbau und -bewirtschaftung Warnowufer 60a 18057 Rostock
Mit #MeinHafenDeinHafen erproben wir, wie ein kooperatives, nachhaltiges und auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen abgestimmtes Miteinander das Hafengeschehen positiv verändern kann. Dazu gehört auch die Sensibilisierung der Hafennutzer*innen für all jene Herausforderungen, die mit einer intensiven Nutzung einhergehen: eine hohe Lärmbelästigung, Wildurinieren und ein enormes Müllaufkommen.
Genau da setzen wir an und lösen diese Herausforderungen gemeinschaftlich. Unser wachsendes Netzwerk hilft dabei, partizipativen Prozessen den Weg zu ebnen. Die so entstehenden Aneignungsprozesse zur Gestaltung des Hafenareals schaffen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, Gemeinschaft und Freude und werden unseren Hafen bunter und schöner machen. So können wir die Gäste des Stadthafens für unsere Probleme sensibilisieren und ein mittelfristiges Umdenken erzielen: Gemeinsam, rücksichtsvoll und kooperativ. Getreu unseres Namens: #MeinHafenDeinHafen